Was die Haltungsbedingungen anbetrifft sind alle Unterarten von Ährenträgerpfauen gleich. Da sie in unseren Breiten nicht winterhart und standorttreu sind, ist für ihre Haltung ein Stall mit angrenzender Voliere die Voraussetzung.
Für ein Zuchtpaar sollte eine Anlage mit Stall und Voliere etwa 60 bis 80 Quadratmeter gross sein. Das Ganze sollte so ausgeführt sein, das der Fuchs sich nicht eingraben kann. Je nachdem kommt der Fuchs auch am Tag. Speziell im Frühjahr, wenn er Junge im Bau hat ist die Gefahr am grössten und ist er einmal in der Voliere haben die Pfauen keine Chance mehr. Da nützt dann auch kein geschlossener Stall für die Nacht etwas.
Ährenträgerpfauen sind den grössten Teil des Jahres ganz ruhige Zeitgenossen, von denen kaum etwas zu hören ist. Nur in der Balzzeit von März bis in den Juni hinein hört man ab und zu das rufen der Hähne. Durch den geschlossenen Stall in dem sie Nacht sind kann auch jegliche Lärmbelästigung in den Nachtstunden ausgeschlossen werden. Generell rufen Ährenträgerpfauen im Vergleich zu blauen Pfauen nur sehr selten. Ausserdem ist der Ruf wesentlich tiefer und nicht so durchdringend.
Aus diesen Gründen können Ährenträgerpfauen, wenn man nicht gerade in einem reinen Wohngebiet ist, problemlos gehalten werden. Voraussetzung ist natürlich, dass genügend Platz, ein Stall und eine Voliere vorhanden sind.
In aller Regel braucht man für den Stall und die Voliere eine Baugenehmigung. Um hier keine Probleme zu bekommen, empfiehlt es sich vorher kurz das Vorhaben mit den direkten Nachbarn zu besprechen. Es ist nicht zu empfehlen das Ganze ohne Baugenehmigung zu machen. Sollte es einmal zu einer Beschwerde kommen, hat man bei einer ungenehmigten Anlage ernsthafte Probleme. Die Behörden werden einen Abriss verlangen und man hat keine Möglichkeit sich zu wehren, denn keine Anlage heisst auch keine Ährenträgerpfauen.
Stall:
Da Ährenträgerpfauen nicht Winterhart sind, und sie deshalb im Winter öfters über einen längeren Zeitraum im Stall bleiben müssen, sollte der Stall auch die nachfolgend aufgeführten grundlegenden Anforderungen erfüllen.
1. Frostsicher Die Temperatur sollte auch bei minus Graden im Stall nicht unter 5°C sein. Deshalb ist eine gute Isolation der Wände und Decke wichtig, um möglichst wenig heizen zu müssen. Es muss auch darauf geachtet werden, dass er dicht ist und es nicht überall rein zieht, denn dann nützt die beste Isolation nichts. Als Heizung können handelsübliche elektrische Frostwächter verwendet werden. Ideal ist natürlich ein Anschluss an die Zentralheizung.
2. Hell und mit Beleuchtung Da sie in der dunklen Jahreszeit oft den ganzen Tag im Stall bleiben müssen, soll er hell und mit Beleuchtung sein. Damit die Tiere auch im Winter mit für den Stoffwechsel notwendigen UV-Strahlen versorgt sind, sollten zur Beleuchtung Arcadia Bird Lamps eingesetzt werden.
3. Geräumig und artgerecht eingerichtet Der Stall muss so gross sein, dass die darin gehalten Tiere sich ausreichend am Boden bewegen können. Ausserdem muss sich eine hohe Sitzstange darin befinden. Besser sind noch zusätzliche Einzelstangen auf denen sich auch einmal Tiere zurückziehen können, wenn es zu Spannungen kommt.
4. Trocken und befestigter Boden Da die Tiere im Winter über einen längeren Zeitraum ausschliesslich im Stall eingesperrt sind, muss dieser trocken sein, sonst kann es zur Ausbreitung von Schimmel und anderen gefährlichen Keimen kommen. Damit die Tiere tagsüber auch beschäftigt sind soll der Boden mit Stroh eingestreut sein, in das man dann regelmässig etwas Sämereien streut. Das geht natürlich auch nur, wenn der Stallboden trocken ist.
Da Ährenträgerpfauen nicht Standorttreu sind müssen sie zwingend in einer geschlossenen Voliere gehalten werden. Die Grösse muss natürlich der Anzahl gehaltener Tiere angepasst sein. Hier gilt mindestens 60 m2 Volierenfläche für ein Paar. Mit steigender Anzahl Tiere muss diese natürlich grösser sein.
Die Voliere sollte mit Gras bewachsen sein und so gegen das Eindringen von Raubtieren wie Fuchs etc. gesichert sein.
In der Voliere sollte es Schatten, Sonne und eine Sitzstange geben. Den Platz zum Sandbaden werden sich die Tiere dann selber suchen. Man kann ihnen einen Platz dafür anbieten. Wir haben aber festgestellt, dass sie sich diesen jedoch doch meist selber suchen.
Durch die Volierenhaltung sind die Tiere nicht in der Lage sich das notwendige ausgewogene Futter selber zu suchen. Deshalb muss man als Halter das den Tieren zur Verfügung stellen.
Pfauen fressen sehr viel Grass was sie auch bei der Volierenhaltung immer haben sollten. Dazu kann man ihnen auch immer wieder verschiedene Kräuter anbieten. Speziell Oregano wirkt sich sehr positiv auf die Verdauung der Tiere aus. Er wirkt auch gegen Kokzidien. Als Futter sollte man den Tieren aber zusätzlich folgendes anbieten: - Kleines Gefäss mit Mineralstoffmischung und Gritt - Wildgeflügel Futter in Pelletform - Turteltaubenfutter (viele Sämereien) damit der Muskelmagen etwas zu tun hat - Regelmässig etwas Obst und Früchte Natürlich muss man das immer so dosieren, dass alles gefressen wird. Wird nur eines der genannten Dinge gefressen, dann muss man das rationieren und die Tiere dadurch zwingen die anderen Dinge auch zu fressen.
Natürlich kann man den Tieren auch immer wieder ein paar Leckereien anbieten. Diese sollten sie aber immer nur direkt vom Halter bekommen. Das stärkt das Vertrauen und macht die Tiere zutraulich. Wie bei jedem Tier gilt auch bei Pfauen, das Vertrauen muss man sich verdienen. Als Leckereien verwenden wir: - Mehlwürmer - Erdnüsse - Eiwaffeln Hier kann man aber ruhig etwas experimentieren.
Zucht:
In der Wildnis legen die Henne 4-6 Eier an einem versteckten Ort in eine Bodenmulde. Sie legen dann alle zwei Tage ein Ei. Sobald das letzte Ei gelegt ist, setzt sich die Henne auf die Eier und erbrütet diese in 28 Tagen. Für die Brut bieten wir den Ährenträgerhennen eine Kiste an, die wir im Stall an die Wand unter die Decke hängen. Das wirkt wie ein Versteck für die Tiere und schützt sie vor allzu grossen Störungen durch die anderen Tiere im Gehege. Pfauenhennen sind gute Mütter, die ihre Jungen bis zum nächsten Gelege im Jahr darauf führen. Da bei den Ährenträgern Hahn und Hennen sehr ähnlich befiedert sind, dauert es bis zu 6 Monaten, bis sich das Geschlecht zuverlässig bestimmen kann. Alle Details, an denen man die Geschlechter unterscheiden kann, finden in der Bildergalerie der jeweiligen Art beschrieben.